Bau der neuen Moselbrücke – Schweich verklagt das Land
Neubau Moselbrücke – Anbindung „In den Schlimmfuhren“ – Kreisverkehr „Neue Mitte“ – Ampelanlage B53/K39
Die Verkehrslage in und um Schweich war das zentrale Thema in der gestrigen Sitzung des Schweicher Stadtrates. Vor wenigen Wochen hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) seine Planungen zum Neubau der Schweicher Moselbrücke abgeschlossen. 2026 sollen demnach der Bau der Brücke, des Turbo-Kreisverkehrs auf der Schweicher Seite und des neuen Kreisverkehrs auf der Longuicher Seite losgehen. So weit, so gut – wäre da nicht die eklatante Fehlplanung, nur auf einer Seite der Brücke einen Radweg anzulegen.
So sieht der LBM vor, dass Radfahrer, die aus Kenn oder Longuich nach Schweich wollen, auf der unterstromigen Seite (moselabwärts gelegen) die Brücke überqueren, dann herunter an das Moselvorland fahren, an der Mosel entlang ein Stück in Richtung Fährturm zurücklegen, um dann durch die Unterführung am Schwimmbad in die Stadt einzufahren. Eine Vorstellung, die aus Sicht der CDU-Fraktion so nur in der Theorie funktioniert. Die Praxis lehrt jetzt schon: Die Menschen suchen sich den kürzesten Weg. Folglich werden die Radfahrer damit auch in Zukunft nachvollziehbarerweise Wege nutzen, die für sie nicht vorgesehen sind, was letztlich zusätzliche Gefahren schaffen wird.
Die Ratsmehrheit aus CDU und FWG stimmte deshalb dafür, gegen die Pläne des LBM zu klagen und weiterhin den zweiten Radweg einzufordern. Wir sind davon überzeugt: Eine gute Lösung ist wichtiger als eine schnelle. Das neue Bauwerk wird jahrzehntelang genutzt werden – hier dürfen keine Abstriche bei der Praktikabilität gemacht werden. Für uns unverständlich ist die Haltung der SPD Schweich, die nicht zuletzt im Wahlkampf große Versprechungen machte, sich für die Belange der Radfahrer einzusetzen – und nun gegen die Klage stimmte.
Weiter diskutierte der Stadtrat das wichtige Verkehrsprojekt der Anbindung „In den Schlimmfuhren“ (Bereich LIDL). Die durchfahrbare Verbindung von „Dietrich-Bonhoeffer-Straße“ und „In den Schlimmfuhren“ war aus Sicht der CDU-Fraktion eines der wichtigsten Infrastrukturvorhaben für unsere Stadt. Das sieben Millionen Euro schwere Projekt wird leider vom Land nicht gefördert werden können, weshalb eine alleinige Finanzierung durch die Stadt nicht realistisch ist. Der Stadtrat stimmte daher einstimmig für die Alternativlösung, eine zusätzliche Abfahrt von der B53 in die Schlimmfuhren herein herzustellen. CDU-Fraktionsvorsitzender Jonas Klar betonte aber, dass Voraussetzung für den Bau der zusätzlichen Abfahrt der Bau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung „In den Schlimmfuhren“/“Issler Straße“ sein müsse, um den Verkehr künftig besser aus diesem Nahversorgungsgebiet abfließen zu lassen.
Auch der Neubau des Kreisverkehrs „Neue Mitte“ vor der Verbandsgemeindeverwaltung rückt näher. Der LBM teilte mit, dass man derzeit von geschätzten Kosten von 825 000 € ausgehe. Während der Bauzeit müsse die Brückenstraße voraussichtlich für drei bis vier Monate voll gesperrt werden. Der aktuelle Minikreisel funktioniert leider hinten und vorne nicht, so bringt der Neubau drei entscheidende Vorteile mit sich: Erstens können Fahrzeuge künftig nicht mehr ungebremst über die Mitte durchschießen und für gefährliche Situationen sorgen, zweitens kann am Ast der Bernhard-Becker-Straße eine zusätzliche Fußgängerquerungshilfe gebaut werden und drittens können in der Mittelinsel etliche Quadratmeter Asphalt aufgebrochen und als entsiegelte Grünfläche angelegt werden.
Letztlich sprach der Stadtrat mit dem Vertreter des LBM über den geplanten Bau der Ampelanlage an der Einmündung B53/K39 auf Höhe des Ermesgrabens. Bereits vor mehreren Monaten hatte der Stadtrat auf Antrag der CDU beschlossen, gegen das Vorhaben vorzugehen und auch hier den Bau eines Kreisverkehrs zu fordern. Der LBM teilte bedauerlicherweise mit, dass man bei seinen Plänen bleiben wird. Wir wagen die Prognose: Wie so oft wird in 10 – 20 Jahren dann doch ein Kreisverkehr gebaut werden, wenn alle erkennen, dass die Ampellösung nicht funktioniert.
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