Antrag der CDU-Fraktion zur Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes zur Aufwertung des Moselvorlandes

Blick auf das Moselvorland in Schweich (Foto: Michael Farsch)

Sehr geehrter Herr Stadtbürgermeister, lieber Lars,

die CDU-Fraktion beantragt, die Tagesordnung der kommenden Stadtratssitzung um den o.g. Punkt zu ergänzen.

Fraktionsübergreifender Konsens im Stadtrat dürften es sein, dass das sogenannte Moselvorland – der Bereich zwischen Bundesstraße 53 (B53) und Mosel – für die Bürger der Stadt und des Umlandes sowie für Touristen attraktiver gestaltet werden muss. Blicken wir in die Nachbargemeinden an der Mosel, stellen wir fest, dass wir diesbezüglich in Schweich hinterherhängen. Sicher liegt dies auch an den örtlichen Gegebenheiten, so trennt die B53 die eigentliche Ortslage vom Moselvorland ab. Dennoch lässt sich die Situation aus unserer Sicht erheblich verbessern. Zum einen durch einfache, schnell umsetzbare Maßnahmen, zum anderen durch umfangreichere und durchaus kostenaufwändigere Maßnahmen. Die weiter ausgeführten Vorschläge sind u.a. das Ergebnis einer von unserer Fraktion durchgeführten Ortsbegehung.

Eine der einfacheren Maßnahmen wäre die Anlage einer Blühfläche südlich des Fährturms. Der auf der Karte markierte Bereich ist derzeit als Rasenfläche angelegt und wird regelmäßig gemäht. Die Fläche befindet sich im Eigentum der Stadt. Eine Blühfläche nach dem Vorbild des Kreisverkehrs am Ermesgraben und dem naheliegenden sogenannten Dreiecksgrundstück brächte viele Vorteile mit sich. Das Ganze wäre pflegeleichter, umweltfreundlicher und optisch deutlich attraktiver. Der Vorschlag wurde bei einer Ortsbegehung unserer Fraktion von den Pächtern des Fährturms zudem sehr positiv aufgenommen.

Des Weiteren sollten im Bereich zwischen Hafenbecken und Fährturm mehr Sitzgelegenheiten in Form von Bänken hergestellt werden.

Als am besten geeignete Potenzialfläche im Moselvorland sehen wir die große Wiese westlich des Hafenbeckens (siehe Anlage).

Im städtischen Eigentum auf dieser Fläche befindet sich aktuell der nachfolgend ersichtliche Teil (siehe Anlage).

Insbesondere wegen der geplanten neuen Anbindung an die B53 sowie den vorgesehenen öffentlichen Parkplätzen am Hafenbecken wäre diese Fläche westlich des Hafenbeckens prädestiniert, um mehr Freizeit- und Aufenthaltsmöglichkeiten direkt an der Mosel zu schaffen. Auch für Fußgänger und Radfahrer aus der Stadt ist der Bereich u.a. über den Weg entlang des Ermesgrabens schnell zu erreichen. Ein weiterer, wenn nicht der entscheidende Vorteil gegenüber der Wiese östlich der Moselbrücke liegt darin, dass hier keine direkte Nähe zur Bundesstraße besteht, sondern die Fläche aufgrund der Distanz deutlich ruhiger und erholsamer liegt. Zudem ist die Fläche zentral zwischen Schweich und dem Stadtteil Issel gelegen. 

Bereits im September beschloss der Stadtrat die Stellung einer Bauvoranfrage für einen Beachvolleyballplatz auf der oben grün eingezeichneten Fläche. Die Umsetzung dessen sollten wir auch unbedingt weiter verfolgen. Das kann aber nur ein Anfang in diesem Bereich sein. Wünschenswert ist die Anlage weiterer sportlicher Betätigungsmöglichkeiten. So könnten Sportgeräte, ähnlich derer an der Mehringer Finnenbahn, errichtet werden. Aufgrund Höhe und Einfachheit der Geräte dürfte dies nicht mit den Belangen des Hochwasserschuzt kollidieren. Vorstellbar wäre auch ein Rundweg für Läufer und Walker, der am Rande der Wiese umherläuft. Gemeinsam mit Sitz- und Verweilmöglichkeiten könnte so ein neuer Naherholungsbereich direkt an der Mosel entstehen.

Ein weiteres Augenmerk muss dem Moselradweg gelten. Gerade zwischen Schweich und Trier-Ehrang ist dieser sehr stark frequentiert. Insbesondere wegen der Mischnutzung durch Fußgänger, Radfahrer, Läufer, Inlineskater und viele andere, kommt es hier immer mehr zu Konflikten zwischen den Verkehrsteilnehmern. Entspannung würde eine Verbreiterung des Weges mit sich bringen. Zumindest für einen Teil des Weges ist diese Verbreiterung bereits im Zusammenhang mit der Pendler-Rad-Route angedacht. Wir sollten die Überlegungen zur Verbreiterung aber auf den gesamten Bereich von Schweich bis zur Gemarkungsgrenze in Richtung Trier ausweiten. Ist eine Verbreiterung aufgrund bestehender Bepflanzungen nicht möglich, so wäre die Anlage eines Parallelweges denkbar. Postivbeispiel hierfür ist das Moselufer auf Höhe des Campingplatzes Riol.

Bereits in der Vergangenheit kam der Vorschlag auf, den Moselradweg zwischen Schweich und Issel zu beleuchten. Auch diesen Vorschlag sollten wir wieder aufgreifen und eine Umsetzbarkeit prüfen. Damals war man aus Gründen des Hochwasserschutzes schnell von der Idee abgerückt. Allerdings gibt es durchaus Ausführungsformen, die diese Aspekte ebenfalls berücksichtigen.

All diese genannten Punkte sind Vorschläge, die aus unserer Sicht die Attraktivität des Moselvorlandes erheblich steigern würden. Sie sind aber keinesfalls als abschließend anzusehen. Auf der Grundlage dieser Vorschläge sollte im Stadtentwicklungsausschuss ein Entwicklungskonzept für das Moselvorland erarbeitet werden. Dort sollte auch darüber beraten werden, ob die Hinzuziehung eines externen Planungsbüros bereits frühzeitig erforderlich ist. Auch eine gezielte Beiteiligung der Bürger wäre sinnvoll.

Es steht außer Frage, dass die genannten Maßnahmen teils sehr aufwändig sind, nicht unerheblicher Flächenankauf erfoerdlich sein wird und dass auch die Maßnahmen selbst kostenaufwändig sein werden. Wenn wir das Moselvorland aber endlich attraktiver gestalten möchten, dann müssen wir auch zu den entsprechenden Investitionen bereits sein. Auch dürfen wir die Überlegungen nich voreilig mit dem Argument Hochwasserschutz abtun. Vielmehr müssen wir uns auf Umsetzungsformen konzentrieren, die beiden Aspekten gerecht werden: Attraktivität des Moselvorlandes und Hochwasserschutz.

Wir dürfen uns als Stadt Schweich bezüglich des Moselvorlandes, einem so neuralgischen Bereich für Tourismus, Naherholung und Freizeitgestaltung, nicht länger verstecken, sondern müssen endlich tätig werden!

Beschlussvorschlag:

Der Stadtrat fasst den Beschluss,

1. die Rasenfläche westlich des Fährturms zeitnah als Blühfläche anzulegen sowie im Bereich zwischen Fährturm und Hafenbecken Sitzbänke zu errichten.

2. den Stadtentwicklungsausschuss mit der Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes zur Aufwertung des Moselvorlandes zu beauftragen, insbesondere sollen
a. über das Erfordernis der frühzeitigen Einbindung eines Planungsbüros beraten werden,
b. dabei die Wiese westlich des Hafenbeckens als Hauptpotenzialsfläche ins Auge gefasst werden und
c. über eine Aufweitung und Beleuchtung des Moselradweges beraten werden.  

Mit freundlichen Grüßen

Jonas Klar,
Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtrat Schweich